Seit Anbeginn seiner Existenz setzt sich der Mensch mit dem Tod und
Zerfall seiner sterblichen Überreste auseinander. Der Gedanke an
eine Rückkehr aus dem Totenreich fasziniert und erschreckt
zugleich.
Durch diese morbide Faszination und die daraus resultierende Angst
entstehen seit jeher Geschichten über Mumien, Vampire und Untote.
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts porträtiert der Horrorfilm dieses
Phänomen und möchte seine Zuschauer schockieren. Ein Subgenre des
Horrorfilms ist der Zombiefilm, der lebende Tote bzw. Untote in
verschiedensten Facetten darstellt.
Miguel Fonsecas Videoessay „Horror: Zombies through time“
untersucht diese Filmkategorie und versucht einen historischen
Querschnitt durch das Gerne zu geben. Dafür befasst sich der Autor
zu Beginn des Clips mit dem 1932 entstandenen Film White Zombie (Victor Halperin), indem erstmals Zombies als Untote in Szene
gesetzt werden. Victor Halperins Werk legte einen Standard für
nachfolgende Filme fest, doch veränderte sich im Laufe des letzten
Jahrhunderts die Beschaffenheit des untoten Charakters. Bei White
Zombie noch als willenlose Sklaven gezeigt, werden Zombies
heutzutage als autonome blutrünstige Wesen dargestellt. Als
Begründer der veränderten Darstellungsweise von Untoten gibt Miguel
Fonseca den Regisseur George A. Romero und seinen 1968 geschaffenen
Klassiker Night of the living Dead an. Erstmals in der
Filmkultur wurden hier die Untoten nicht durch Zauberkraft erweckt
oder als machtlose Voodoo-Sklaven dargestellt, sondern als aus
eigener Kraft aus den Gräbern steigende lebende Tote.
George A. Romero hat maßgebend das Erscheinungsbild des Zombies
umgestaltet und gilt seitdem als einer der kreativen Größen dieser
Unterkategorie des Horrorfilms. Fortsetzungen und Neuverfilmungen
seiner Werke werden nach wie vor produziert und veröffentlicht.
„Horror: Zombies through time“ gibt einen Überblick der Filme des Regisseurs und zeigt die daraus
entstandenen Entwicklungen auf. Zombies unterschiedlichster Couleur
werden heute in Filmen gezeigt und dargestellt. Als
Anschauungsmaterial dient Miguel Fonsecas die Filmreihe Resident
Evil (2002), in der man zusätzlich zum gewöhnlichen Untoten auch
Weiterführungen in Form von Tierzombies und untoten Mutanten
antrifft. Außerdem beschäftigt sich der Essay mit dem
Facettenreichtum des Genres und stellt als Beispiel das Subgenre
Zombie Comedy vor.
„Horror: Zombies through time“ gibt eine kleine
Einführung in das Genre des Zombiefilms. Miguel Fonseca benutzt dazu
Bild, Sprache und Text als vermittelnde Elemente. Stilvoll werden
animierte Film stills, Auszüge aus verschiedensten Werken der Sparte
mit Sprechertext gekoppelt. Über den Off-Kommentar bekommt der
Zuschauer Hintergrundinformationen. Als Anschauungsbeispiel dienen
Film stills, Kinoplakate und Filmausschnitte. Ergänzend dazu nutzt der
Autor die Textebene, um Zusatzinformationen wie Titel und
Erscheinungsjahr von Filmen zu präsentieren. Meiner Meinung nach ist
Miguel Fonsecas Clip ein gut gelungener filmvermittelnder Film, da
dieser ansprechend aufgebaut, informativ und leicht zugänglich ist. /26.04.2013
Weitere Zombieessays:
http://www.movingimagesource.us/articles/zombie-101-20091028
Weitere Zombieessays:
http://www.movingimagesource.us/articles/zombie-101-20091028
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