Freitag, 26. April 2013

ZOMBIES THROUGH TIME




Ein Essay von Igor Jovic zu Miguel Fonsecas Horror: Zombies through time

Seit Anbeginn seiner Existenz setzt sich der Mensch mit dem Tod und Zerfall seiner sterblichen Überreste auseinander. Der Gedanke an eine Rückkehr aus dem Totenreich fasziniert und erschreckt zugleich.
Durch diese morbide Faszination und die daraus resultierende Angst entstehen seit jeher Geschichten über Mumien, Vampire und Untote. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts porträtiert der Horrorfilm dieses Phänomen und möchte seine Zuschauer schockieren. Ein Subgenre des Horrorfilms ist der Zombiefilm, der lebende Tote bzw. Untote in verschiedensten Facetten darstellt.

Miguel Fonsecas Videoessay „Horror: Zombies through time“ untersucht diese Filmkategorie und versucht einen historischen Querschnitt durch das Gerne zu geben. Dafür befasst sich der Autor zu Beginn des Clips mit dem 1932 entstandenen Film White Zombie (Victor Halperin), indem erstmals Zombies als Untote in Szene gesetzt werden. Victor Halperins Werk legte einen Standard für nachfolgende Filme fest, doch veränderte sich im Laufe des letzten Jahrhunderts die Beschaffenheit des untoten Charakters. Bei White Zombie noch als willenlose Sklaven gezeigt, werden Zombies heutzutage als autonome blutrünstige Wesen dargestellt. Als Begründer der veränderten Darstellungsweise von Untoten gibt Miguel Fonseca den Regisseur George A. Romero und seinen 1968 geschaffenen Klassiker Night of the living Dead an. Erstmals in der Filmkultur wurden hier die Untoten nicht durch Zauberkraft erweckt oder als machtlose Voodoo-Sklaven dargestellt, sondern als aus eigener Kraft aus den Gräbern steigende lebende Tote.


George A. Romero hat maßgebend das Erscheinungsbild des Zombies umgestaltet und gilt seitdem als einer der kreativen Größen dieser Unterkategorie des Horrorfilms. Fortsetzungen und Neuverfilmungen seiner Werke werden nach wie vor produziert und veröffentlicht. „Horror: Zombies through time“ gibt einen Überblick der Filme des Regisseurs und zeigt die daraus entstandenen Entwicklungen auf. Zombies unterschiedlichster Couleur werden heute in Filmen gezeigt und dargestellt. Als Anschauungsmaterial dient Miguel Fonsecas die Filmreihe Resident Evil (2002), in der man zusätzlich zum gewöhnlichen Untoten auch Weiterführungen in Form von Tierzombies und untoten Mutanten antrifft. Außerdem beschäftigt sich der Essay mit dem Facettenreichtum des Genres und stellt als Beispiel das Subgenre Zombie Comedy vor.



„Horror: Zombies through time“ gibt eine kleine Einführung in das Genre des Zombiefilms. Miguel Fonseca benutzt dazu Bild, Sprache und Text als vermittelnde Elemente. Stilvoll werden animierte Film stills, Auszüge aus verschiedensten Werken der Sparte mit Sprechertext gekoppelt. Über den Off-Kommentar bekommt der Zuschauer Hintergrundinformationen. Als Anschauungsbeispiel dienen Film stills, Kinoplakate und Filmausschnitte. Ergänzend dazu nutzt der Autor die Textebene, um Zusatzinformationen wie Titel und Erscheinungsjahr von Filmen zu präsentieren. Meiner Meinung nach ist Miguel Fonsecas Clip ein gut gelungener filmvermittelnder Film, da dieser ansprechend aufgebaut, informativ und leicht zugänglich ist. /26.04.2013

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http://www.movingimagesource.us/articles/zombie-101-20091028



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