Freitag, 26. April 2013

ANXIETY IN FILM NOIR



Anxiety in Film Noir ein Filmvermittelnder Film von Melissa Benno, Igor Jovic, Manuel Gehrke und Florian Brüggemann.

Film Noir setzt sich umfangreich mit geplatzten Träumen, der Angst vor der eigenen Existenz und den daraus resultierenden gesellschaftlichen Konflikten auseinander. Immer auf der Flucht vor sich selbst, geraten die Protagonisten in einen Strudel aus Lügen, Gewalt und Furcht, aus dem es keinen Ausweg gibt. Ohne jede Moral verschwimmen die Grenzen zwischen Gut und Böse. Durch filmische Mittel wie Lichtsetzung, Szenenbild und Kameraführung werden diese Motive eindrucksvoll zur Geltung gebracht. Die düstere, pessimistische Stimmung überträgt sich auf den Zuschauer und entfaltet eine schwindelerregende Wirkung. Gerade die eindrückliche Darstellung von Beklemmung und Wahn faszinierte uns, woraufhin wir beschlossen den Fokus auf diese Erzählstrukturen zu legen und sie zum Gegenstand unseres filmvermittelnden Films zu machen.

Nach Sichtung des Materials entschieden wir, dass wir auf eine kommentierende Ebene verzichten wollen, um allein die Bildwirkung in den Vordergrund zu stellen. Der Film wird durch Musik begleitet, die die Eindrücke verstärken, die Montage wurde zum Herzstück der Arbeit. Bei der Filmauswahl entschieden wir uns für Night of the Hunter (1955), Cape Fear (1962), Shadow of a Doubt (1943) und The Dark Mirror (1946), da diese durch eine besondere Form unsere Aufmerksamkeit erregten.


Bei der Dramaturgie wählten wir einen episodischen Aufbau und unterteilten den Film in drei Kapitel. Der erste Teil besteht aus einer Einführung, welche mittels Bildfragmenten in die Atmosphäre einleitet. Diese führt in die erste Episode mit dem Titel „Nyctophobia“, die Angst vor der Dunkelheit. Die Finsternis als wichtiges dramaturgisches Element des Film Noir, ein ständiges Spiel zwischen Licht und Schatten. Die Figuren verlieren sich im Heimlichen, nie wird klar, ob die Nacht Schutz bietet oder ins Verderben führt. So folgen wir in diesem Abschnitt den Protagonisten auf ihrer Reise durch die undurchdringliche Schwärze der Kulissen und in die Abgründe ihrer Seelen.


Pseudologia, rahmt den zweiten Teil des Essays. Der Fachterminus für pathologisches Lügen, charakterisiert das Verhalten der handelnden Personen. Nur bedacht auf den eigenen Vorteil, fernab von Moral, verstricken sie sich immer weiter in ein Netz aus Schwindel und Intrigen. Die Montage konzentriert sich auf die Gesichter, spiegelt sich in diesen doch - trotz aller Berechenbarkeit - die innere Zerrissenheit, als auch eine Art Vorahnung auf ein böses Ende wider. Wie eine schwere Last tragen die Protagonisten ihr Schicksal mit sich herum. Ständig getrieben, verfolgt und in einer verqueren Realität gefangen, bleibt nichts als Wahn und Angst. „Paranoia“ ist die dritte Episode, sich in einem Alptraum wiederfindend, bewegen sich die Figuren unaufhaltsam auf ihr Verhängnis zu. Rastlos fliehen sie vor Gespenstern und Schatten, die doch nur ein Abbild ihrer eigenen Verdorbenheit sind. /10.04.2013


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